Marcus Raffel

Ich weiß nicht, was ich schreiben soll. Gut, das ist jetzt vielleicht nicht der beste Anfang, wenn man als Autor Eindruck schinden will. Aber über sich selbst zu schreiben ist nun mal schwerer, als sich die Abenteuer einer Handvoll Überlebender nach der Zombie-Apokalypse auszudenken, das Scheitern einer Ehe zu dramatisieren oder eine Sitcom über post-ironische Hipster in Berlin zu
verfassen.

Wenn ich jetzt behaupte, ich sei ein super Autor, klingt das ja sofort platt und angeberisch (obwohl es natürlich nichts als die Wahrheit ist). Toller Team-Player, in jedem Writers´ Room der Welt zu Hause und jede Menge Workshops besucht, ist auch Industry Standard.

Bleiben wir also bei den Fakten. Da ich immer schon Autor werden wollte, begann ich nach dem Abi Theater- Film- und Fernsehwissenschaften zu studieren. Ein Studiengang, der dazu gemacht ist, abgebrochen zu werden, sobald sich der erste Erfolg einstellt. So war es zumindest bei mir. Ich fing damals bei der in Köln frisch gegründeten Produktionsfirma Columbia TriStar an und lernte dort das Drehbuchhandwerk von amerikanischen Producern und Autoren. Praktisch ein Intensiv-Kurs in Plotting, Struktur und Re-Writing bis der Arzt kommt.

In den Jahren darauf war ich dann Headwriter von zahlreichen Serien wie Nikola, Ritas Welt und Mein Leben & Ich. Zuletzt habe ich für Sony-Pictures unzählige Formate entwickelt, war einer der beiden Headwriter der RTL-Serie Der Lehrer, habe ein Kinderbuch geschrieben und arbeite gerade an zwei Kino-Filmen.

Darüber hinaus war ich für den Deutschen Fernsehpreis nominiert und dreimal für den Comedy-Preis. Leider habe ich nix davon gewonnen, was ich mir damit erkläre, dass mich das Schicksal für den Abbruch meines Studiums bestrafen wollte.

Um es jetzt am Ende noch einmal zusammenzufassen: Mein USP ist meine Erfahrung, eine gehörige Portion Frustrationstoleranz und vor allem die Begeisterung fürs Geschichtenerzählen. Ich bin fasziniert davon, wie sich die Branche in den letzten Jahren verändert hat und dass nun Ideen, Plots und Charaktere möglich sind, von denen man als Autor früher nur träumen konnte. Ich
schreibe auf Englisch nearly as good as in Deutsch und bin für so ziemlich jedes Genre offen, egal ob Knallo-Ballo oder tiefgründiges Drama. Nur mit “Hotelerbin sucht in Cornwall reichen Adligen, heiratet dann aber den Stallburschen”, habe ich es nicht so.

Okay, bleibt jetzt nur noch zu sagen, dass der Text hier dann doch fast so leicht zu
schreiben war wie irgendwas Unappetitliches mit Zombies.

Marcus entwickelt Stoffe auf Deutsch und Englisch.

Marcus Raffel: Drehbuch

Agent:  Marinus Viktor